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  Mehr als 8.000 Menschen demonstrieren für das Leben von Mumia Abu-Jamal und die Abschaffung der Todesstrafe
Solidaritätsbüro Mumia Abu-Jamal; Berlin, den 5. Februar 2000
 
 

Mehr als 8.000 Menschen haben sich heute Nachmittag an der Demonstration des Bundestreffens der Solidaritätsgruppen für Mumia Abu-Jamal unter dem Motto "Für das Leben und die Freiheit von Mumia Abu-Jamal und allen politischen Gefangenen. Abschaffung der Todesstrafe" beteiligt. Zu dem Aufzug für den zum Tode verurteilten Abu-Jamal, der vom Rosa-Luxemburg-Platz vorbei an der US-Botschaft zum Gendarmenmarkt führte, hatte ein breites Bündnis aus PDS, Gewerkschaften, Menschenrechts-organisationen und zahlreichen linken Gruppen aufgerufen.

In Redebeiträgen und auf Transparenten forderten die Demonstranten neben der Freiheit für Mumia Abu-Jamal und einem neuen Verfahren für den afroamerikanischen Journalisten auch die "Abschaffung der rassistischen Todesstrafe" in den USA und anderen Ländern und wiesen darauf hin, dass Rassismus auch in Deutschland auf der Tagesordnung steht. Abu-Jamals Anwalt Len Weinglass betonte in seinem Redebeitrag, dass "Mumias Kampf auch der Kampf gegen die Todesstrafe allgemein ist". Abu-Jamal selbst hob in seinem auf Tonband aufgezeichneten Redebeitrag die internationalistische Komponente der Demonstration hervor: "Auf der einen Seite sind es global vernetzte Kräfte, die Menschen und die Natur ausbeuten und unterdrücken. Aber wenn die Repression global ist, warum sollte dann nicht auch der Widerstand international und weltweit vernetzt sein?" Weitere Beiträge hielten u.a. die "Internationale Initiative Freiheit für Abdullah Öcalan und Hans Müncheberg, Berliner Vorsitzender des Verbandes der deutschen Schriftsteller.

Ein Sprecher des Bundestreffens der Solidaritätsgruppen für Mumia Abu-Jamal zeigte sich zufrieden über die Demonstration: "Wir haben heute ein klares Zeichen in die USA, an Richter Yohn und Gouverneur Ridge gesandt und deutlich gemacht, dass wir es nicht hinnehmen werden, dass Mumia Abu-Jamal hingerichtet wird." Gleichzeitig betonte er aber, dass es wichtig sei, den "internationalen Druck auf die USA in dieser entscheidenden Phase des Verfahrens weiter zu verstärken" und verwies auf die neue Kampagne "Hinrichten mit Haribo? - Deutsche Firmen in Pennsylvania", die gerade anläuft.

Der Fall Mumia Abu-Jamal befindet sich momentan in der entscheidenden Phase: Dem Journalisten bleibt nur noch die Ebene der Bundesgerichte, vor deren erster Instanz sich das Verfahren momentan befindet. Diese Instanz stellt die letzte Möglichkeit für Abu-Jamals Verteidiger-Team dar, die zahlreichen in den vergangenen zehn Jahren gesammelten Entlastungszeugen und -beweise in das Verfahren einzuführen.

Mit freundlichen Grüßen,
Solidaritätsbüro Mumia Abu-Jamal Berlin

 
Solidaritätsbüro Mumia Abu-Jamal
c/o Antirassistische Initiative e.V.
Yorckstr. 59
10965 Berlin
Fax: 030 / 786 99 84
http://www.berlinet.de/ari/kampagne/mumia

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