Zurück zu Dokumente  Mumia Solidaritäts Index MSI [de]   05.03.2002 
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  Zum 18.März, Tag der politischen Gefangenen
Aufruf der Antiimperialistischen Türkei-Solidarität /bundesweit (ATS) zum 18.März, dem internationalen Kampftag der politischen Gefangenen!
Solidarität mit dem Todesfastenkampf in der Türkei und dem Hungerstreik in Peru!
 
 

Seit dem 20.10.2000 sind Hunderte revolutionäre Gefangene in der Türkei im Hungerstreik bzw. im Todesfasten; das sind mittlerweile mehr als 500 Tage. Es ist damit der längste Hungerstreik in der Geschichte. Trotz 85 Toten und über 300 verkrüppelten Gefangenen geht der Widerstand in den Gefängnissen weiter.
Deutschland hat die Isolationshaft und damit die Vernichtungshaft in die Türkei exportiert. So war beispielsweise 1990 eine türkische Regierungsdelegation im Hochsicherheitstrakt Stuttgart-Stammheim, wo 1977 drei Gefangene der RAF unter bis heute ungeklärten Umständen ums Leben kamen. Dieses Land unterstützt die Türkei auf allen Ebenen: wirtschaftlich, militärisch, politisch... Von Ramstein, dem größten US-Militärflughafen außerhalb der Vereinigten Staaten werden Frachten zum türkischen Natostützpunkt Incirlik geflogen, die im Krieg gegen Afghanistan Verwendung finden. Dieses Land hat die PKK (kurdische Arbeiterpartei) und die DHKP/C (Revolutionäre Volksbefreiungspartei/Front) verboten und will ca. 150 türkische und kurdische Gefangene, die hier Schutz gesucht bzw. ihren Kampf hier fortgesetzt haben, in die Türkei ausliefern. Aktuelles Beispiel ist Ihsan Ersoy aus Berlin-Tegel und Nihat Aydogmus, ein ehemaliger Todesfastender, der zur medizinischen Behandlung nach Deutschland gekommen ist, sofort nach seiner Einreise Ende März verhaftet wurde und seitdem im berüchtigten Abschiebeknast Büren in NRW sitzt.
Diese Unterstützung trägt wesentlich mit zur Stabilisierung des türkischen Faschismus bei.

Trotzdem scheint die Linke in Deutschland mehrheitlich ein Problem zu haben, sich mit den türkischen Gefangenen zu solidarisieren. Eine der wenigen Ausnahmen ist Rainer Dittrich, der im Lübecker Knast inhaftiert ist. Er befindet sich seit Beginn des Todesfastens in der Türkei in einem abgestuften Hungerstreik mit den türkischen Gefangenen. Der hiesigen Linke ist die Härte und Dauer des Kampfes fremd. Sie kaschieren ihr Desinteresse mit Ausreden, wie den fehlenden Massen und kritisieren die Wahl der Mittel, ohne das eigene Nichtverhalten zu reflektieren. Anstatt sich zu überlegen, wie wir mehr werden und die aktuellen Kämpfe von Argentinien, über Genua bis Kolumbien nach Deutschland hineintragen und eine eigene Kampfpraxis entwickeln.

1933 gab es keinen angemessenen Widerstand gegen den Faschismus, seit 1989 gab und gibt es kaum Widerstand gegen den deutschen Imperialismus und seinen zunehmend mit militärischen Mitteln durchgesetzten Interessen. Kämpfe, die nicht ausgefochten wurden sind verheerend für das Bewusstsein der Unterdrückten. Kämpfe, die geführt wurden, werden nicht vergessen und leben in den Herzen und Köpfen der Menschen weiter fort. Ein Beispiel: In Gedenken an den Hungerstreik der irischen Gefangenen von 1981, der 11 Gefangenen der IRA und INLA ( Irisch Nationale Befreiungsarmee) das Leben kostete, wurde in Kuba kürzlich im Beisein von Fidel Castro eine Gedenktafel enthüllt.
Unterstützt über den 18. März hinaus den Todesfastenkampf in der Türkei und den Mitte Februar begonnenen Hungerstreik mehrerer Hundert politischer Gefangener in peruanischen Hochsicherheitsgefängnissen!

Beteiligt Euch an Veranstaltungen, Demonstrationen und anderen Aktionen in Euren Städten am und um den 18.3.:
Münster: Dominikanerkirchplatz, 17 Uhr, Demonstration/Kundgebung
Veranstaltung: 19 Uhr in der Brücke, Wilmergasse 2, Freiheit für alle politischen Gefangenen - Perspektiven der Solidaritätsarbeit!
Berlin: 21 Uhr, Schnarup-Thumby, Scharnweberstr. 38, (U-Bhf. Samariterstrasse); Veranstaltung: Solidarität ist eine Waffe! Mit Ilse Schwipper (ehemalige Gefangene aus der Bewegung 2.Juni) und Peter Nowak (freier Journalist) und Autoren des Buches Von Stammheim zu dem F-Typ-Zellen über die Geschichte des 18.März, den aktuellen Stand des Todesfastens und die drohende Abschiebung von Ihsan Ersoy

DEVRIMCI TUTSAKLARA ÖZGÜRLÜK!
VENCEREMOS!
FREE ALL POLITICAL PRISONERS!
FREIHEIT FÜR ALLE GEFANGENEN AUS DEN WELTWEITEN BEFREIUNGS- UND KLASSENKÄMPFEN!
Antiimperialistische Türkei-Solidarität /bundesweit
3.März 2002

 
Quelle:
 Indymedia (Deutschland)

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