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Mumia Abu Jamal's Antwort auf den abgelehnten Antrag für einen neuen Prozess beim Supreme Court
4. Oktober 1999
Von Mumia Abu Jamal

Es war nicht erstaunlich, dass der Supreme Court meinen Antrag abgelehnt hat. Er erhört nur einen kleinen prozentualen Anteil der Fälle die im vorher zugebracht werden, grob etwa 75 von 7000 in einem Semester oder einer Sitzungsperiode des Gerichtes. Ich zog die Erwartung garnicht in Erwägung, dass mein Antrag bewilligt würde. Wir müssen uns daran erinnern, dass wir mit einem konservativem Gericht zu tun haben, welches Jahr für Jahr unter der Leitung von Bush und Reagan und nun unter Clinton arbeitet, was die Chancen verkleinert dass jemals die Fälle angehört werden - nicht nur die Fälle von Gefangenen in der Todeszelle. Auch der nachsichtigste Beaobachter muss zustimmen, dass aufgrund der Tatsache, dass das Gericht nur einen kleinen Teil der wichtigen Fälle, welche abgeschlossen sind, zulässt, es umöglich ist, die Tatsache zu ignorieren, dass viele Justizfehler ungelöst bleiben. In diesem Tenor und den letzen Verlautbarungen des obersten Gerichtshofes, erleichtert es mich sogar, daß sie meinen dritten Antrag ablehnten. Und die Tendenz ist in zunehmendem Maße zugunsten des Staates und zu ungunsten des Verteidigers und dem Beschuldigten. Sicherlich gibt es Ausnahmen, aber es ist unbestreitbar, dass die Macht von Staat und Polizei immer mehr die Gefangenenrechte aushölen.

Der Kampf geht weiter, die gleichen alten Kräfte sind immer noch da. Seht was passierte als ich in der Radiostation WBAI anrief. Mir wurde vor einigen wochen buchstäblich die Luft weggezogen (pulled poff the air). Das Debakel um Phillip Block zeigt wie verzweifelt der Staat ist und ihre Verzeweiflung ist wirklich ein Eingeständniss. In Verzweiflung darüber nämlich, dass niemand der Aussage Blocks glauben schenkte. Wir können das alte Sprichwort nicht vergessen, dass die Wahrheit uns frei machen wird. Ich würde ein Dummkopf sein, diese Wahrheit zu leugnen.

Aus der Todelszelle, Mumia Abu-Jamal