Zurück zu Dokumente  Mumia Solidaritäts Index MSI [de]   24.12.1999 
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  „Lasst das System des Todes nicht siegen!“
Redebeitrag von Christa Klar auf der Demonstration am 13.11. in KL
 
  Liebe Freunde und Genossen!

Ich spreche hier für die Angehörigen der politischen Gefangenen in der BRD. Seit 20, ja 25 Jahren haben wir es zu unserer Aufgabe gemacht, uns für die politischen Gefangenen einzusetzen. Es sind unsere Kinder, auch unsere leiblichen Kinder.
Und dabei haben wir in all den langen Jahren natürlich auch am Schicksal von Mumia und seinen Angehörigen Anteil genommen.
Lassen wir hier Mumia kurz zu Wort kommen: „Amerika hat sehr unterschiedliche Bedeutung für viele Menschen, und für viele ist der Name zum Synonym für Freiheit geworden. Millionen Menschen im Inneren der USA aber assoziieren mit dem Namen einen Knast, eine Schlinge, einen Baum, an dem der eigene Vater wie eine fremde Frucht gehangen hat – das völlige Gegenteil der Freiheit.“
Ähnlich ist die Erfahrung von noch mehr Millionen in den vom Imperialismus ausgeplünderten Ländern der drei Kontinente.
Mumias Solidarität, sein Internationalismus, seine Liebe zum Leben und zu den Unterdrückten – damit behauptet er den Widerspruch zu diesem System. Und damit verkörpert er auch die Seiten in jeder und jedem von uns, die im Widerspruch zu diesem System sind.
Schon immer haben Menschen gegen Ausbeutung und Unterdrückung gekämpft. „Wir alle sind Mumia.“ Der Kampf gegen Mumias Ermordung ist somit gleichzeitig ein Kampf um „das Beste in uns“ (Alice Walker, amerikanische Schriftstellerin)
Nun möchte ich noch Ausschnitte einer Erklärung der RAF-Gefangenen zu Mumia verlesen. Sie ist schon im Juli 1995 geschrieben, hat aber heute die gleiche Aktualität:
Mumia schrieb uns:
„aus unseren verschiedenen Welten, Bewegungen, Kulturen, Geschlechtern und Perspektiven bringt unsere vereinte Gegenwart, unser vereinter Geist eine uralte und starke Kraft hervor – die Kraft des gerechten Willens.“
Mumia hat uns das geschrieben, uns und allen Gefangenen, die Teil der Kampagne gewesen sind, mit Kunst aus den Knästen um Öffentlichkeit gegen seine Hinrichtung zu kämpfen. Wir wissen, Gefangene können nicht viel bewirken, wir haben die schlechtesten Möglichkeiten, am meisten heute, wo die reaktionäre Entwicklung alle Menschlichkeit schlucken will, wo menschliche Werte und emanzipatorische Aufbrüche wieder ganz neu erkämpft werden müssen.
Trotzdem hat unsere internationale Gefangenen-Initiative geholfen, das Schweigen aufzubrechen, in dem sie Mumia töten wollten, und die Mobilisierung für sein Leben in Gang zu bringen …
Es ist immer noch nicht geschafft, sie zu stoppen. Wir wenden uns an alle Gefangenen hier und in anderen Ländern … an alle, die Mumias Leben verteidigen wollen …
Lasst das System des Todes nicht siegen, kämpft mit uns für Mumias Leben und Freiheit.
Unsere Herzen sind mit dir, Mumia.
Die Gefangenen aus der RAF

Diesem Aufruf kann ich mich nur anschließen. Hinzufügen will ich nur noch, dass heute noch immer Gefangene aus der RAF in Haft sind, 13. 17 und über 20 Jahre, wir fordern längst, sie alle müssen raus.
Freiheit für alle politischen Gefangenen weltweit

 
Aus dem Angehörigen Info Nr. 228 vom 24.12.1999
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