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Der Aktionstag am 2. Dezember
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Hamburg. Dem kalten Regen zum Trotz beteiligte sich die SPG (HH) am europäischen Aktionstag für Mumia Abu-Jamal und demonstrierte in der Hamburger Innenstadt gegen den geplanten staatlichen Mord an Mumia. Das schlechte Wetter veranlasste dazu, die geplanten Reden nicht zu halten, aber es hinderte nicht die Menschen, Flugblätter zur Hauptverkehrszeit in der Fußgängerzone zu verteilen, um über Mumias Situation zu informieren. Transparente und Slogans, mit denen die Freiheit von Mumia und allen politischen Gefangenen schreckten die Vor-Weihnachtseinkäufer aus ihren Konsumträumen.
Berlin. Am heutigen internationalen Aktionstag für das Leben von Mumia Abu-Jamal führten die SchülerInnen des Hermann-Hesse-Gymnasiums in Berlin Kreuzberg um 8.10 Uhr eine Vollversammlung auf dem Schulhof durch. Sie änderten den „Stundenplan“. Ab 8.30 Uhr gab es Infos über Mumia und den Film „Hinter diesen Mauern“. Anschließend zogen ca. 400 SchülerInnen, unterstützt vom Leibniz-Gymnasium, der Carl-von-Ossietzky und der Lina-Morgenstern-Gesamtschule, vor das Kreuzberger Rathaus zu einer Kundgebung. Im Zusammenhang damit wurde auch die Fahrbahn der Yorckstrasse in Richtung Innenstadt blockiert. Die SchülerInnenaktion diente zur Einstimmung auf die am gleichen Tag geplante berlinweite Demo um 17.00 Uhr vom Alex zur US-Botschaft.
Frankfurt, Rhein-Main-Flughafen. Heute, am Weltaktionstag für die Freiheit von Mumia und allen politischen Gefangenen, fand eine kleine bunte Aktion auf dem Rhein-Main-Flughafen Frankfurt statt. Gegen 8.30 Uhr versammelten sich etwa 25-30 UnterstützerInnen unterschiedlicher politischer und kultureller Zusammenhänge mit Transpis,Flugis und dem mobilen Lauti-Propaganda-Wagen unter den gestrengen Augen verschiedenster Sicherheitsdienste im Terminal 2 D, dem Abflugbereich gen USA. Fast zwei Stunden lang wurden auf Englisch und Deutsch die MitarbeiterInnen der Airlines, die „Sicherheits“-Büttel und die Passagiere per Lautsprecher über Mumias Fall, die Todesstrafe in den USA, die Haftbedingungen sowie die rassistischen Hintergründe informiert. Bewegende Zitate aus Büchern und Artikeln Mumias flossen ein. Die SprecherInnen waren z.T. selbst politische Ex-Gefangene, wenn auch aus Toitschland, und brachten, von fetziger revolutionärer Musik aus aller Welt umrahmt, die Anliegen ganz gut rüber. Hunderte Flugis gingen weg, noch mehr Menschen sahen die großen Transpis und hörten die unerhörte Botschaft. Abgesehen von einigen rassistischen und dumm-flachen Pöbeleien aufgeblasener AnzugträgerInnen kam es zu keinen Zwischenfällen. Zum Schluss ging noch ein bejubeltes Grußwort an alle Menschen, in Seattle, London und anderswo, die sich gegen die rassistischen und ausbeuterischen Handelsbedingungen der WTO erhoben haben.
Frankfurt. Die Vollversammlung der FH Frankfurt beschloss am 1.12. einstimmig eine Resolution: „Freiheit für Mumia Abu-Jamal! Nein zur Todesstrafe!“ Darin heißt es: „...fordern wir, die Studierenden der FH Frankfurt, die Bundesregierung auf, sich für eine Neuaufnahme des Verfahrens gegen Mumia Abu-Jamal einzusetzen. Des weiteren unterstützen wir die bundesweite Demonstration am 5. Februar 2000 in Berlin und rufen zur Beteiligung auf.“
Bern. Wir haben heute der US-Botschaft die von 2478 Menschen unterschriebene Petition „Für das Leben von Mumia Abu-Jamal und für die Abschaffung der Todesstrafe“ übergeben. Forderungen der Schweizer Petition: • Die sofortige Aufhebung des rassistischen Todesurteils gegen Mumia Abu-Jamal und dessen unverzügliche Freilassung sowie die Wiederaufnahme seines Verfahrens vor einem Gericht außerhalb Pennsylvanias • Sofortiger Stop aller Hinrichtungen • Abschaffung der grausamen, willkürlichen und menschenrechtswidrigen Todesstrafe • Maßnahmen gegen Polizeibrutalität • Achtung von BürgerInnen- und Menschen-rechten. An der anschließenden Demonstration nahmen 130 Menschen teil.
Rund um den internationalen Aktionstag fanden viele weitere Veranstaltungen statt, z.B. in Barcelona (Spanien), Cesena und Rom (Italien), Amsterdam, Leipzig, Stockholm, London.
… und viele weitere Solidaritätsaktionen München, 4.12. Demonstration vom Pariser Platz zum Odeonsplatz, ca. 150 TeilnehmerInnen; Redebeiträge wurden gehalten vom American Peace Komitee, der Roten Hilfe München, der antifaschistischen Jugendfront und der KPF (in der PDS) (Quelle: Münchner Lokalberichte)
Nürnberg. Überraschung beim Thanksgiving: Nicht schlecht staunten die zahlreichen Gäste und Freunde der Städtepartnerschaft Nürnberg-Atlanta, als ein Dutzend junge Menschen in der Eingangshalle des Grand Hotels mit einem großen Transparent auftauchten, um auf die Situation von Mumia Abu-Jamal aufmerksam zu machen. Mit der Protestaktion wollte das Komitee „Free Mumia Abu-Jamal“ insbesondere dem Anliegen Nachdruck verleihen, den nächsten Menschenrechtspreis der Stadt Nürnberg an Abu-Jamal zu vergeben. Sie verteilten dazu einen offenen Brief, in dem die Anwesenden aufgefordert werden, sich dafür einzusetzen. Dieser Brief wurde bereits mit der Bitte um Unterstützung an verschiedene Nürnberger Organisationen, Parteien, Parlamentarier, bisherige PreisträgerInnen sowie die Mitglieder der Menschenrechtspreisjury verschickt. Bevor die Gruppe die Eingangshalle ohne Zwischenfälle wieder verließ, sangen Mitglieder des Nürnberger Chors der „linksradikalen Liedertafel“ das „Mumia-Lied“.
Mexiko-Stadt. Gewaltsame Demonstration vor der US-Botschaft: Demonstranten haben sich am Samstag vor der US-Botschaft in Mexiko-Stadt eine Straßenschlacht mit der Polizei geliefert. Zuvor hatten mehrere hundert Studenten vor der Vertretung die Freilassung des schwarzen Bürgerrechtlers und Journalisten Mumia Abu Jamal gefordert. Er ist in den USA wegen Mordes an einem Polizeibeamten in Philadelphia 1981 zum Tode verurteilt worden. Ferner verlangten die Studenten die Freilassung von Demonstranten, die während der Konferenz der Welthandelsorganisation (WTO) in Seattle festgenommen wurden. Aus der Menge wurden Steine und Feuerwerkskörper auf die Botschaft geschleudert. Die Polizei versuchte daraufhin, die Demonstration aufzulösen. Nach Rundfunkberichten wurden mindestens drei Fotografen verletzt, 40 Personen wurden in Gewahrsam genommen. Bei den Demonstranten soll es sich um radikale Mitglieder des Streikausschusses der Nationalen Autonomen Universität handeln. Die 268.000 Studenten der größten Hochschule Lateinamerikas streiken seit April gegen eine Erhöhung der Studiengebühren.
Dresden. Der 6. Landesparteitag der PDS Sachsen beschloss am 11.12. eine Protestresolution: „Die erste Tagung des 6. Landesparteitages der PDS Sachsen protestiert gegen den angestrebten Justizmord an Mumia Abu Jamal und fordert ein gerechtes Verfahren.“
Göttingen. Die Stadt Göttingen setzt sich für Mumia Abu-Jamal ein. Auf seiner Ratssitzung am 10. Dezember 1999 hat der Rat der Stadt Göttingen folgendes einstimmig mit den Stimmen der Linken Liste Göttingen, FWG, GAL, SPD, CDU und FDP beschlossen:
Die Verantwortlichen dürfen keine Ruhe mehr haben |
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Aus dem Angehörigen Info Nr. 228 vom 24.12.1999 Redaktionsanschrift u. Bestellungen: GNN-Verlag Neuer Kamp 25 20359 HH Tel.: (040)43188820 / Fax : (040) 43188821 email: gnn-hhsh@otelo-online.de |
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