Zurück zu Dokumente  Mumia Solidaritäts Index MSI [de]   14.02.2000 
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  Mitschrift von Ramona Africas Vortrag am 7.12.99 in Heidelberg (Unvollständig)
Mitschrift wesentlicher Teile desssen, was Ramona Africa auf der Veranstaltung am 7.12.99 in Heidelberg tatsächlich gesagt hat - natürlich unvollständig.
 
 

Vorbemerkung:
Ich war selbst Teilnehmer der Veranstaltung in Heidelberg und bin aktiv in der "Initiative Solidarität mit Mumia Abu-Jamal", Mannheim. Diese unvollständige Mitschrift soll vor allem deswegen veröffentlicht werden, weil ihre Lektüre hoffentlich verdeutlichen wird, dass die Aussagen von Ramona in der Polemik der OrganisatorInnen der Veranstaltung verzerrt widergegeben werden. Es ist zu fragen, wem diese Art von Polemik nützt - sicherlich nicht der Solidarität mit Mumia Abu-Jamal! Die Mitschrift bezieht sich nur auf den Vortrag von Ramona, sie endet mit der Pause vor der Diskussion!

Ramonas Vortrag am 7.12.99

(Wörtliche oder fast wörtliche Zitate in Kursivschrift)

Ramona ging anfangs auf die aktuelle Situation von Mumia ein. Sie erklärte, die internationale Solidarität hätte dazu geführt, dass Richter Yohn die Hinrichtung, die für den 2. Dezember 1999 anberaumt war, ausgesetzt habe. Und hob danach hervor, von der Stärke der internationalen Soli-Bewegung sei es letztlich abhängig, ob Mumia hingerichtet werde oder nicht: Das Leben von Mumia liegt in unseren Händen.
Sie sagte dann weiter: Es geht nicht nur um Leben und Freiheit von Mumia, sondern um die Freiheit aller Menschen. Solange wie Unterdrückung und Ausbeutung herrschen, solange wird auch der Kampf für Freiheit und gegen Ausbeutung bestehen.

Sie sprach dann über Move, deren Mitglied lt. eigener Aussage Mumia ist und entwickelte mit einfachen Worten und Beispielen ihre Perspektive des Widerstandes gegen das System von Ausbeutung uind Unfreiheit. Dabei stellte sie den Kampf von Move in eine Reihe mit der RAF, den Sandinisten und anderen bekannten revolutionären Organisationen und Kämpfen der jüngsten Vergangenheit und Gegenwart. Move töte keine Polizisten, sondern sorge für ein Bewusstsein in der Gesellschaft, dass einmal Polizisten überflüssig sein würden.
Die Herrschenden haben Gesetze, Polizisten und Banken und sie setzen ihre Macht mit aller Brutalität ein. Aber sie haben nicht die Macht, das Volk zu stoppen.
Wenn wir zusammen stehen, kann keine Regierung der Welt uns stoppen. Die Herrschenden spalten, trennen Jung und Alt, Weiße und Schwarze, Mann und Frau...
Das Prinzip des "Teile und Herrsche" eben.
Wir müssen zusammenhalten. Eins lässt sich nicht mehr teilen!

Sie sagte, der Kampf um Freiheit sei nicht so hart wie der triste Alltag der Unterdrückung.
Freiheit bedeutet Glück. Man kann nicht glücklich sein, wenn man nicht frei ist.

Am Widerstand gegen ein unterdrückerisches System kann sich jeder Mensch beteiligen - entsprechend seinen Möglichkeiten und Fähigkeiten. Es ist nicht notwendig, in der ersten Reihe zu kämpfen. Aber es ist notwendig, etwas zu tun.
Sie brachte in diesem (!) Zusammenhang verschiedene Beispiele.
Es gibt keine Entschuldigung dafür, nichts zu tun. Freiheit sollte das Wichtigste im Leben sein. Darüber sollte nichts stehen. Freiheit kann nicht gegen Status oder Geld getauscht werden. Das ist die Botschaft von Mumia. Aus der Todeszelle heraus hat Mumia mehr getan als viele, die sich auf der Straße (außerhalb des Gefängnisses) bewegen.
Wir sitzen alle in der Todeszelle, ob wir es wissen oder nicht. Wir leben in einem System, dass das Wasser vergiftet, die Luft, die Nahrung - alles gegen Geld. Es ist ihnen scheißegal!
Nur wenige (eine Handvoll) sind es, die die Macht haben und auch die Politik bestimmen.

Ramona geht dann auf ihre eigene Biografie ein:
Sie sei keine Kandidatin für die Revolution gewesen. Sie habe im Gegenteil alles gehabt, von dem das System behauptet, dass es gebraucht werde, um glücklich zu sein. Sie habe dann Move kennen gelernt und dann vor der Entscheidung gestanden: weiterzumachen wie bisher oder mit dem System zu brechen. Und dann schloss sie sich Move an. Sie wollte der Ungerechtigkeit etwas entgegen setzen. Das sollte die Entscheidung von jedem sein!

Sie ging nochmals direkt auf Mumia ein:
Mumia war der einzige Journalist, der das schrieb, was er sah. Er war der Wahrheit verpflichtet. Das hatte auch berufliche Konsequenzen. Mumia sitzt in der Todeszelle, weil er ein Revolutionär ist, nicht wegen eines angeblichen Mordes an einem Polizisten. Es geht hier gar nicht um Mord!
Wir müssen in der Solidarität mit Mumia klarmachen, dass ihre (der Herrschenden) Terrorherrschaft ein Ende hat !
Verantwortung muss jeder für sich selbst übernehmen!

Jetzt fehlt ein kleines Stück!

Move schickt die eigenen Kinder nicht in die staatliche Schule, weil sie nicht vom Feind manipuliert werden sollen, wie Ramona sagte.

 
Siehe auch:
Anmaßend und borniert
Stellungsnahme zur "Move-Veranstaltung am 7.12.99 in Heidelberg" (29.1.2000)
Zur MOVE-Veranstaltung am 07.12.1999 in Heidelberg (Erklärung der Roten Hilfe e.V. Heidelberg zur MOVE-Veranstaltung am 07.12.1999 im Karlstorbahnhof)

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