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Es ist ein Kampf auf Leben und Tod
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Mumia Abu-Jamal, ein mit Preisen ausgezeichneter Journalist, seit 19
Jahren Todeszelleninsasse und international bekannter politischer
Gefangener, hat überraschend einen »Antrag auf Entbindung der
Verteidigung wegen eines Interessenkonfliktes« eingereicht.
Mumia Abu-Jamal beruft sich auf ein Gesetz, nach dem es untersagt ist,
»Vereinbarungen über literarische Werke zu treffen oder zu verhandeln,
wenn diese substantiell auf Informationen basieren, die im Wege
anwaltlicher Vertretung erlangt wurden«. Weiter heißt es im Antrag:
»Nach bestem Wissen und Gewissen bestätigt der Antragsteller, daß der
Verteidiger mit der genannten Publikation eines 'Insiderberichts'
unbestreitbar einen Interessenkonflikt heraufbeschworen hat, der einen
Loyalitätsbruch des Mandatsverhältnisses darstellt. Demgemäß wird die
sofortige Entbindung der Verteidigung sowie ein Eintreten in den
pro-se-Status und die Gewährung einer angemessenen Frist zur Erlangung
einer neuen Verteidigung beantragt.« Der Begriff »pro se« oder »für
sich« bedeutet, daß Mumia vorübergehend ohne anwaltliche Vertretung ist
und sich selber rechtlich vertritt. Wir stehen vor einer gefährlichen Situation
Erst jetzt ist sich Mumias Unterstützerbewegung der großen Gefahr bewußt
geworden, der sich Mumia gegenübersieht, je näher die Anhörung vor dem
Bundesbezirksgericht rückt. Nach den Bestimmungen der 1996 verschärften
Todesstrafengesetzgebung hätte Mumia kein automatisches Berufungsrecht,
wenn der zuständige Bundesbezirksrichter William H.Yohn gegen ein
Wiederaufnahmeverfahren entscheiden würde. Im Falle einer negativen
Entscheidung müßte Mumia, um die nächste Instanz anrufen zu können, von
Richter Yohn ein Zertifikat ausgestellt bekommen, das ihm eine
»Berufungsberechtigung« bescheinigt. Das heißt, diese wäre eine Art
Erlaubnis von eben jenem Richter, der gerade gegen ihn entschieden
hätte. Fehlt dieses Zertifikat, hat er auch kein Recht, das zuständige
3. US-Bezirksberufungsgericht anzurufen. Demzufolge kann Richter Yohns
negative Entscheidung die sofortige Aufhebung des 1998 gerichtlich
verfügten Hinrichtungsstopps nach sich ziehen. Damit würde sofort wieder
der Zeiger auf der Uhr zu laufen beginnen, mit der die letzten Tage in
Mumias Leben angezeigt werden. Übersetzung: Jürgen Heiser |
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Siehe auch: WICHTIGE KORREKTUR der Meldung des Philadelphia Inquirer - C. Clark Kissinger am 13.04.01 Abu Jamal darf seine Anwälte entlassen, sagt Richter (Der fehlerhafte Bericht) - Auszüge aus einem Bericht der Zeitung Philadelphia Inquirer vom 10.04.2001 / von C. Clark Kissinger Mumia entlässt sein Anwaltsteam - Schüler Aktiv für Mumia Solidaritätsbündnis aus Hamburg zur aktuellen Situation Mumias. / 15. März 2001 Seite zum TagX |
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