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Mumia noch immer in der Todeszelle: Solidaritätsgruppen auf der LL-Demo?
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F: Seit über 20 Jahren kämpft der ehemalige Black Panther und spätere Journalist Mumia Abu-Jamal, der jW-Leserinnen und -Lesern durch seine regelmäßigen Kolumnen bekannt ist, aus der Todeszelle um einen fairen Prozeß. Wie ist der aktuelle Stand? Im Dezember letzten Jahres wurde das Todesurteil vorläufig ausgesetzt. Oder genauer: Dieser Entscheid ist noch nicht in Kraft, denn sowohl die Staatsanwaltschaft als auch Mumias Verteidigung haben Berufung eingelegt. Letztere, weil mit dem Entscheid die ganzen Manipulationen der vorherigen Prozesse festgeschrieben würden. Momentan herrscht also ein Schwebezustand. F: Wann wird weiter verhandelt? Es gibt keine Termine. Die Richter brauchen sich an keine Fristen zu halten. Das schafft natürlich Verunsicherung und auch Verwirrung, da durch die Nachrichten aus dem letzten Jahr viele meinen, das Todesurteil sei bereits vom Tisch. F: Was ist aus Ihrer Sicht das besondere an Mumias Fall? Einerseits, daß er in den westlichen Industrieländern der einzige politische Gefangene ist, der in der Todeszelle sitzt. Seine Hinrichtung würde einen Dammbruch bedeuten und insbesondere in den USA Konsequenzen für andere politische Gefangene haben. Andererseits, daß er trotz seiner Isolation im Todestrakt weiter Teil der Bewegung ist und kämpft. F: Weshalb gibt es in der BRD zwei Zusammenschlüsse von Mumia-Solidaritätsgruppen? Zum einen gibt es bereits schon seit Mitte der 90er das Bundestreffen der Mumia-Solidaritätsgruppen. Zeitweise war es größer, heute arbeiten noch acht Gruppen mit. Zum anderen hat sich letztes Jahr in Hamburg ein neues Netzwerk gegründet. Mit dem arbeiten wir durchaus zusammen. F: Wie sieht Ihre Arbeit aus? Die Gruppen haben in den Städten ihre eigenen Aktivitäten, und gelegentlich organisieren wir auch gemeinsame Aktionen. So hat es schon verschiedene bundesweite Demonstrationen gegeben. Am 12. Januar ist auf der Liebknecht-Luxemburg-Demo ein Block geplant. F: Weshalb dieser Block? Einerseits, um Öffentlichkeit für Mumia Abu-Jamal zu schaffen und der Verwirrung, die durch die besagte Entscheidung vom letzten Jahr entstanden ist, entgegenzuwirken. Andererseits auch, weil die Demonstration – ganz in Mumias Sinn – im Zeichen des drohenden Krieges gegen den Irak stehen wird. In seinen Kolumnen hat sich Mumia ja immer sehr klar gegen den Krieg geäußert. Unter anderem deshalb hat man ihn kürzlich zum Ehrenmitglied der VVN ernannt. Ein anderer Grund ist schließlich, daß zu einer Demonstration im Gedenken an Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht auch die internationale Solidarität gehört. Für uns ist wichtig, die Kontinuitäten aufzuzeigen. F: Wo kann man Sie auf der Demo finden? Der bundesweite Mumia-Block läuft hinter dem VVN-Block. Treffpunkt ist der U-Bahnhof Frankfurter Tor um 10 Uhr. Interview: Wolfgang Pomrehn |
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Quelle: Tageszeitung junge Welt Siehe auch:
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