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Coordination gegen Bayergefahren: Redebeitrag am 20.05.2000 in Leverkusen
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Hallo liebe Leute,
vielen Dank, daß ich hier einen kleine Redebeitrag geben darf.
Die Gruppe Corporate Europe Obersavatory, zu deutsch Beobachter der Firma Europa behauptet in seinem fast gleichnamigen Buch, daß der wichtigste Konflikt im 21. Jahrhundert der zwischen den Konzernen und der Demokratie sein wird und daß es absolut wichtig ist, sehr viele Informationen zu haben, um nicht nackt ohne Argumente da zu stehen.
Doch wahrscheinlich brauchen wir mehr als Argumente, denn obwohl Bayer so viele Skandale in über 100 Jahren Geschichte provoziert hat, so richtig scheint sich niemand dran zu stören. So sprach ich durch Zufall vor Kurzem mit einem ehemaligen Bayer Mitarbeiter und war erstaunt wie viel er doch weiß, verkauftes HIV-infiziertes Blut oder totbringende Pestizide, Nichtentschädigung von ZwangsarbeiterInnen, das ist bekannt in der Belegschaft von Bayer.
Ist das nicht der Skandal? Die Menschen wissen, daß durch Bayer-Produkte Menschen ums Leben kommen, aber das ist halt so - ganz normal - deshalb meine ich, daß nur Information und Informieren wenig Sinn hat, sondern, daß etwas ganz anderes passieren müßte, um das Zwangsprinzip Bayer zu bremsen.
Dummerweise machen Schneider, Pierer, Clopper und Maucher ihre Sachen erstaunlich gut. Es ist die große Internationale der Konzernfamilie, die sich bei unterschiedlichen Anlässe rund um das Kalenderjahr immer in verschiedenen Konstellationen trifft. Liest man nur die eine Seite "Organe der Gesellschaft" des Geschäftsberichtes, dann öffnen sich Horizonte. Es scheint, daß Bayer überall seine Geier-Finger stecken hat.
Ob Chemieindustrie, Bankwesen, Versicherungskonzerne, Medienkonzerne, Lebensmittelindustrie, andere Pharmaunternehmen, Elektro- oder Automobilkonzerne, Deutsche Telekom oder Deutsche Bahn, überall bekleidet ein Bayer Aufsichtsratsmitglied oder ein Bayer Vorstandsmitglied ein Aufsichtsratpöstchen in dem jeweiligen anderen Unternehmen. Selbst Gewerkschaftsfunktionäre sitzen bei Bayer im Boot und seit Schröder, wie nannten man ihn bereits der beste Genosse der Bosse, ist in Eichels Finanzministerium ein Steuerberater der Firma Bayer angestellt.
Das war noch nicht alles. Es ist vielleicht den meisten nicht bekannt, daß sich in Brüssel, der Hauptstadt der Firma Europa unzählige Lobbyisten tummeln, über 10.000 Lobbyisten und wen mag es erstaunen: in den einflußreichsten Industrielobbyorganisationen sitzt Bayer oder diese Vereinigungen wurden von Top Dogs, Oberhunde, gegründet, die bei Bayer im Vorstand sitzen.
Industrie-Lobbyorganisationen haben den Anspruch die ganze Welt zu einer einzigen Freihandelszone zu machen - das ist nach dem gescheiterten MAI - Multilateriales Abkommen über Investitionen - immer noch in den Köpfen, wofür zahlreiche
Auch wird ein Verbot von Handelsbeschränkungen zur Umsetzung politischer Ziele (wie beispielsweise das langjährige Embargo gegen Südafrika oder in anderen Ländern) gefordert.
Tückisch werden die Forderungen der Industrielobby bei Genehmigungen für neue Produkte.
Immer nach dem Motto "Einmal zugelassen - überall zugelassen". Nach diesem Motto wollen diese Clubs neue Gesetze bestimmen, demnach werden Genehmigungsverfahren künftig nur noch in einem beliebigen Land durchlaufen werden, in allen übrigen Staaten bräuchten keine weiteren Sicherheitstests durchgeführt werden. Unternehmen könnten in Zukunft Genehmigungsverfahren bewußt in Ländern mit niedrigen Sicherheitsstandards aussuchen.
Besonders im Pharmabereich, aber auch beim Automobilbau oder bei der Zulassung von Pestiziden/Gentherapien/transgene Nahrungsmittel würde dies zu einer starken Verkürzung der Genehmigungszeiten führen, was den Industrieunternehmen sehr recht wäre.
Ich liste mal ein paar Lobbyorganisationen auf:
International Chamber of Commerce
Dieser Wirtschaftsdialog hat offiziell eine beratende Funktion für die EU-Kommission und das US-Außenhandelsministerium.
Was hat Bayer damit zu tun:
Zu den Unternehmer Lobbyverbänden kommen dann noch die glboalen Elite Treffen, wie das World Economic Forum in Davos oder die Bilderberg Gruppe. Das World Economic Forum, einst ein Wirtschaftsseminar, heute ein großes Treffen von Wirtschaft und Politik im Erholungsort Davos . Seit letztem Jahr ist es mit der Ruhe endgültig vorbei, da die Herren von ganz anderen internationalen Gästen empfindlich gestört werden.
"Die Konzerne sind eine Gefahr, sind die größte bisherige Gefahr für den gesamten Planeten. Der BAYER-Konzern ist einer der größten Konzerne der Welt. Dies nicht deshalb, weil irgendjemand das so wünscht, sondern weil die Konzerne nichts kennen außer ihrem Profit. Das Profitsystem ist ein Zwangssystem, das keinen Spielraum zuläßt (auch wenn viele das meinen). Entweder mitgemacht oder ausgestiegen, entweder dafür oder dagegen. Dazwischen gibt es nichts. Die BAYER-Manager sind dafür, müssen dafür sein, sonst fliegen sie raus. Die GroßaktionärInnen sind dafür, müssen dafür sein, sonst löst sich ihr Kapital in Luft auf. Die KleinaktionärInnen müssen nicht unbedingt dafür sein, sind es aber weitgehend, weil sie ebenfalls nach ihrer - vergleichsweise geringen!!! - Dividende gieren." |
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Quelle: Coordination gegen Bayergefahren Siehe auch: Bayer und Gentechnik (Leverkusen, 20.05.2000) (Redebeitrag der AntiGen/Kalk auf der Demonstration am 20.05.2000 in Leverkusen.) Redebeitrag zu Mumia / Demo 20. Mai 2000 in Leverkusen(Gruppe für die Freiheit der politischen Gefangenen, Köln) Die Globalisierung von Kriminalisierung und Ausbeutung (Redebeitrag eines politischen Flüchtlings aus Nepal am 20.05.00 in Leverkusen.) "Der plötzliche Tod ist eine deutsche Spezialität !" - Aufruf zur Demonstration in Leverkusen, dem Sitz der BAYER Konzernzentrale, am 20 .Mai 2000 (18.3.00) Berichte vom Internationalen Aktionstag am 13. Mai (11.6.00) [Aktion] Internationaler Aktionstag am 13.5.2000 |
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