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Mumia (doch nicht) vor Gericht:
Internationaler Aktionstag am 17. & 18. August
Am 17. Und 18. August demonstrierten mehrere tausend Menschen vor dem
Gericht in Philadelphia und weltweit für die Freiheit Mumia Abu-Jamals.
Bei dem Gerichtstermin am 17. August ging es um die Zulassung der gerichtlichen
Vernehmung von Arnold Beverly. Arnold Beverly hat gestanden, daß er, nicht
Mumia, den Mumia zur Last gelegten Mord an dem Polizeibeamten Daniel Faulkner
begangen hat. In seinem Geständnis sagt Beverly auch, er sei von korrupten
Polizisten und Unterweltkreisen, die besorgt waren, Faulkner könnte ihre
illegalen Geschäfte stören, zu diesem Mord beauftragt worden.
Diese Aussage sollte am 17. August endlich vor einem Gericht Gehör finden.
Gerade die Brisanz der Aussage scheint indes der Grund zu sein, aus dem
sie von der Staatsanwaltschaft als "absurd" abgetan wird, und aus dem
Mumia auch jetzt wieder daran gehindert wurde, selbst vor Gericht zu erscheinen
und um die Aufhebung seines Todesurteil zu kämpfen. So wurde Mumia kurz
vor dem anstehenden Termin wegen angeblichen "Platzmangels" in den Gefängnissen
Philadelphias ein weiteres Mal von seinem eigenen Verfahren ausgeschlossen!
Da die Verhandlung nach nur einer halben Stunde vertagt wurde, sind Neuigkeiten
von Seiten des Gerichts nun wohl erst wieder ab Mitte/Ende September zu
erwarten. Das liegt daran, daß die Richterin Pamela Dembe am 17.August
eine mündliche Verhandlung über die Zulassung des Geständnisses von Arnold
Beverly ablehnte und nun zunächst schriftliche Eingaben von der Verteidigung
(bis zum 7. September) und der Staatsanwaltschaft (die zwei Wochen Zeit
hat, auf die Eingabe der Verteidigung zu antworten) gefordert hat. Davon
abgesehen ist es leider sehr gut möglich, daß Dembe jede Verantwortung
von sich weist und sich der Argumentation der Staatsanwaltschaft anschließt,
nach der das Geständnis Beverlys "verjährt" ist.
Ein Mordgeständnis verjährt! Noch dazu bei einem Mord, bei dem einem Unschuldigen
die Hinrichtung droht! Die Sprecherin der Solidaritätsbewegung Ramona
Africa, die am 17. selbst in Philadelphia vor Ort war, kommentierte dies
mit der Frage: Wenn Mord nicht verjährt - wie kann dann ein Mordgeständnis
verjähren?
Schon Bundesrichter William Yohn Jr., bei dem das Verfahren Mumias auf
Bundesebene anhängig ist und bei dem die Vernehmung Arnold Beverlys zuerst
beantragt wurde, lehnte diese mit der Begründung ab, sie sei "zu spät
eingereicht" worden. Er folgte damit ganz ausdrücklich der Argumentation
der Staatsanwaltschaft. Demgegenüber ist es wichtig, durchzusetzen, daß
die Aussage Beverlys dennoch
endlich vor Gericht gehört wird - dies ist eine der letzten Chancen,
Mumias Freiheit zu erkämpfen!
Auf dieser Seite nun Berichte über verschiedene Aktionen, ferner die
Dokumentation verschiedener Aufrufe sowie Texte zur Verhinderung des Erscheinens
von Mumia vor Gericht.
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